Architektur

Architektur hat jeder schon fotografiert, der schon fotografiert hat. Es geht gar nicht anders. Überall um uns herum sind Gebäude der verschiedensten Arten. Im Urlaub wandeln wir durch Metropolen oder kleinste Fischerdörfer. Wir fahren über Land vorbei an Bauernhöfen, Kirchen, Klöstern, Burgen. Die Besiedlung durch den Menschen ist so dicht geworden, dass es kaum noch Gegenden gibt, wo wir keine Artgenossen treffen. Selbst in die entlegensten Winkel und unwegsamsten Zonen ist der Mensch vorgedrungen. Und wo er sich breit macht, baut er Gebäude aller Art. Diese fallen regional sehr unterschiedlich aus. Die Wolkenkratzer chinesischer Neusiedlungen stehen im krassen Gegensatz zu spanischen Gewächshäusern oder dem neuen Schloss in Berlin. Und es gibt Industrieanlagen, Gewerbeparks, Mastanlagen, Leuchttürme, Shoppingmalls, Flughäfen, Sendemasten… – all das ist Architektur.
Für gewöhnlich erregen Bauwerke unsere Aufmerksamkeit, die sich durch das Besondere vom Normalen unterscheiden, seien sie besonders alt, oder besonders neu, besonders groß, klein, bunt, aus besonderem Material usw.
Haben wir eine Knipse dabei, halten wir drauf. Doch ist es nicht jedem schon so ergangen, dass das Bild nicht im Ansatz das ausdrückte, was wir mit unseren Augen wahrgenommen hatten und dass unsere Aufmerksamkeit erregte? Das was uns fasziniert hat, wirkt auf unseren Bildern mit einem Mal ganz profan. Wir bewegen uns in einem Spannungsfeld zwischen diesen beiden Gegensätzen.
Ein paar technische Regeln gilt es zu beachten, will man ein Gebäude ansprechend in Bildform umsetzen. Die Tipps dazu finden Sie in jedem zweiten Fotoheft, auf Webseiten, in Fotoschulen – müßig, sie an dieser Stelle wieder zu käuen. Und sie ersetzen nicht das Sehen des Knipsers, das Beurteilen, ob ein Bauwerk ansprechend abgelichtet werden kann und zumindest wohlwollende Aufmerksamkeit des Betrachters erregt. Sie ersetzen nicht das dritte Auge. Das Foto eines berühmten Bauwerkes (Eiffelturm, Empire State Bulding o.ä.) kann ebenso langweilig sein, wie interessant das einer kleinen märkischen Kirche od. gar eines alten Bretterverschlages mit Drahtverhau, durch Licht und Umgebung prachtvoll in Szene gesetzt.