Kiev 88 von Arsenal
Das Sammlerglück geht oft verschlungene Wege und schlägt zuweilen zu, wenn man es nicht erwartet. Beim Stöbern auf diversen Verkaufsplattformen entdeckte ich bei Kleinanzeigen.de eine Kiev 88 zum halben Marktpreis. „Nur für Selbstabholer“ war die Bedingung. Nach einem kurzen Schriftwechsel war klar, dass die Verkäuferin nicht deutschsprachig war. Am Abend fuhr ich also nach Wilmersdorf, um mich mit A. aus Armenien zu treffen. Sie kam aus einem Aufgang, der nicht die besagte Hausnummer war, wollte offenbar keinen näheren Kontakt, der eine Identifikation ermöglichte. Ihr gesprochenes Deutsch war immerhin besser als das geschriebene.
Nach einem kurzen Check war mir klar, dass der Apparat sein Geld wert war, was sich zu Hause bei gründlicher Prüfung bestätigte. Auch wenn der Zahn der Zeit sichtbar an ihm genagt hatte, waren doch alle Funktionen gegeben, die Linsen bis auf die üblichen Partikel klar und die Verschlusszeiten stimmig. Ob der beigelegte TTL-Beli noch funktioniert, ließ sich mangels Batterie nicht ermitteln. Für das Knipsen an sich ist dieser Umstand unerheblich. Mit der Kiev 88 wird die Sammlung nun endlich nach oben abgeschlossen, denn das Modell galt als Flaggschiff aus dem Hause Arsenal, war es doch der weltberühmten Hasselblad 1600F sehr ähnlich.