Mit der EOS 650, die im März 1987 auf den Markt kam, entwickelte der Hersteller ein neues Objektiv-Bajonett, mit dem all die vielen Informationen übertragen werden konnten, die modernes Fotografieren erfordert. Electro-Optical System, so die Bedeutung, die sich hinter dem Kürzel EOS verbirgt.
Anders als Nikon oder Pentax, deren Linsen aus „grauer“ Vorzeit selbst an aktuelle digitale SLRs angeschlossen werden können, ist das mit FD-Objektiven nur über Adapter möglich.
Canon hatte sich schon einmal nicht darum gekümmert, was Kunden eventuell meinen könnten und damit Recht behalten, als sie sich mit Einführung prozessorgestützter Verschlusstechniken endgültig von der mechanischen Fototechnik verabschiedet hatten. Die EOS 650, hier mit einem etwas moderneren Objektiv, ist recht wuchtig und macht trotz Kunststoffgehäuse einen stabilen Eindruck. Sie besitzt im wesentlichen alle Features, die eine aktuelle Digitale von heute ausmachen, solange wir nicht anfangen, irgendwelche Kreuz-Sensoren zu zählen.
Als die CanonEOS 500 im September 1993 eingeführt wurde, war das Fotografieren mit leistungsstarken Kameras nicht mehr nur Enthusiasten und Profis vorbehalten. Die neuen Technologien, derer sich auch Canon spätestens seit 1987 mit der Einführung der ersten EOS, der EOS 650, bediente – Belichtungsvollautomatik, Autofocus, Zoom, Blitz on bord, integrierter Moterwinder – bedeutete, fotografieren kann jeder, vorausgesetzt, er/sie war in der Lage, einen Film einzulegen. Für 500-600DM gab’s das Teil in den damals bereits ausufernden Fachmärkten. Gespart wurde v.a. am Material. Der Apparat ist ein typischer „Joghurtbecher“, wie er auch von Minolta od. Nikon angeboten wurde, klein, leicht u. fernab einer wertigen Haptik.
Auf der Canon-Museum-Seite lesen wir, dass sich die Kamera v.a. bei jungen Müttern großer Beliebtheit erfreute, die damit bestens gerüstet für Familienschnappschüsse waren.
Eine erste Bekanntschaft mit derart moderner Technik Mitte der 90er machte ich durch den Erwerb einer gebrauchten zum Zwecke des Verschenkens. Nun, die Wege trennten sich, das Teil blieb bei der Verflossenen. Ein zweites Modell, erworben um 1998, begleitete mich nur 2 oder 3 Jahre. Infolge eines Holztransportvorganges mit meinem Golf 1 blieb die Knipse samt Rucksack nach der Beladung auf der Straße stehen u. unterbrach für über zehn Jahre mein fotografisches Interesse.
Nach dem Entschluss, auf Film-Fotografie zu schwenken, wollte ich sie unbedingt wieder haben, und so gelang es, eine EOS-500, erste Generation, vermeintlich defekt, in der Bucht für 5,-€ zu fischen. Das Fehlen einer Batterie erklärte nach Bestückung mit einer Neuen, warum der Verkäufer das Ding nicht zum Laufen bekam. Nun funzt sie wieder wie am ersten Tag.
Warum steht hier eine EOS 300 zur Besprechung, die sicher nicht das Herz eines Sammlers bewegt? Die Kamera erschien 1999 und erhielt 2002 und 2004 ein Update, bei denen welche Spezifikationen auch immer verbessert wurden. Im Grunde ist sie kaum anders als die anderen EOSse der Einsteigerklasse, eine Politik die von Canon bis heute betrieben wird. Jedes noch so kleine Feature, sei es nur die Erhöhung der Seriengeschwindigkeit, 0,5 Fotos/s gegenüber der EOS 500, wird in einem neuen Modell manifestiert. So wird Entwicklung und Wachstum vorgetäuscht und der Verbraucher bei Laune gehalten.
Die Bilder sehen am Ende nicht besser aus, als jene, die mit einem Vorgängermodell geschossen wurden. In der digitalen Welt mag es in gewissen Abständen Verbesserungen am Sensor und am Prozessor geben, die man beim Fotografieren bemerkt. Der Laie wird sie kaum erkennen, denn er hat naturgemäß den Vergleich nicht und ist Smartphone-Geknipse gewöhnt. Auf der Suche in der Bucht nach dem etwas besseren Objektiv (28-90mm) für die EOS 500 stolperte ich über einen Anbieter, der die 300er mit besagter Linse zzgl. eines Telezooms 70-200mm feil bot. Seine Bedingung: nur an Selbstabholer. Die Bilder sehen am Ende nicht besser aus, als jene, die mit einem Vorgängermodell geschossen wurden. In der digitalen Welt mag es in gewissen Abständen Verbesserungen am Sensor und am Prozessor geben, die man beim Fotografieren bemerkt. Der Laie wird sie kaum erkennen, denn er hat naturgemäß den Vergleich nicht und ist Smartphone-Geknipse gewöhnt. Auf der Suche in der Bucht nach dem etwas besseren Objektiv (28-90mm) für die EOS 500 stolperte ich über einen Anbieter, der die 300er mit besagter Linse zzgl. eines Telezooms 70-200mm feil bot. Seine Bedingung: nur an Selbstabholer.
Canons EOS 3000 mag als Beispiel dafür stehen, wie der Konzern in den 90er Jahren dazu überging, seine Modellvielfalt ausufern zu lassen, um wirklich alle Segmente des Marktes abdecken zu können. Während sich das Portfolio für Profis mit den EOS 1, 3 und 5 vergleichsweise übersichtlich gestaltete, tummelte sich im Einsteigerbereich Einiges und es fällt schwer, hier den Überblick zu behalten.
Der 1999 erschienene Apparat kann nicht mehr als die EOS 500. Er ist ein typisches Plastik-Modell jener Epoche und verspricht visuell mehr, als seine Haptik halten kann. Die austretenden Weichmacher der Gummierung und das damit verbundene klebrige Gefühl beim Umgang verderben einem den Spaß.
Das gelieferte Kit-Objektiv ist ein echter Billigheimer mit langsamem Autofokus und lautem Motor. Allein der Zoom, mit 38mm kein wirkliches Weitwinkel und im Telebereich mit 78mm zu früh beschnitten, kann nicht befriedigen.
Die mit 65.000 Yen (nach aktuellem Umrechnungskurs etwas über 500€) dotierte Kamera sollte noch zwei Refreshings (3000V, 3000N) erhlten, ehe sie bedeutungslos vom Markt verschwand. Der Knipser erhielt sie als Beifang eines größeren Konvoluts und konnte sie nach kurzer Begutachtung für wenige Euro an einen Interessenten abgeben. Wirkliche Sammelobjekte werden die Plastikbomber der 90er wohl nicht werden, aber man weiß ja nie.
Canon EOS 50E – Text folgt
Die Canon EOS 3000N war eine Kamera, die erst nach der Jahrtausendwende 2002 eingeführt wurde. Bereits zwei Jahre zuvor hatte der Hersteller seine erste digitale Spiegelreflex, die EOS D30, auf den Markt geworfen. Eine Zeit lang sollten beide Fotoverfahren parallel existieren. Die Sensoren der frühen Digitalen waren noch nicht leistungfähig genug. Die D30 hatte gerade 3,1 Mega-Pixel und kostete stattliche 3200€. Bereits zwei Jahre später hatte sich die Pixelzahl verdoppelt und war bei Erscheinen der letzten Film-EOS 300X 2004 mit der 1Ds MKII bereits bei über 16MP angelangt. Film als Trägermaterial hatte vorläufig ausgedient.
Die letzte „analoge“ Canon überhaupt war eine Kompakt-Kamera Prima Zoom 90u II.
Die EOS 3000N unterscheidet sich kaum von den Schwestern ihrer Klasse und selbst auf der Canon Museum Seite wird man nicht schlauer, was an jenem Apparat nun besser sein sollte, als an den Vorgängern. Immerhin hatte man mit dem Kit-Objektiv 28-80mm eine brauchbare Linse, die auch heute noch gut zu verwenden ist, insbesondere für unterwegs an einer Vollformatkamera. Das Modell gehört der Partnerin und ist immer mal wieder in Gebrauch, zuletzt 2016 auf einer Reise nach Georgien.