Samyang 12mm
Es ist nicht das weiteste Weiwinkel, das für den Fuji X-Anschluss zur Verfügung steht. Bis auf 6,5mm geht es wohl, was dann den Bereich Fischauge abdeckt, ein Objektivtyp, der aufgrund seiner übermäßigen und unnatürlichen Verzeichnungen höchst selten benötigt wird.
Die vorliegende Linse begnügt sich mit manuellem Fokus und manueller Blende. Die Entscheidung ist eine rein preisliche, kostet doch das vergleichbare Modell mit Autofocus etwa das Dreifache. Für extreme Einsätze greift der Knipser ohnehin auf das Sigma 10-20mm/f3,5 nebst passender Canon zurück.
Auffällig und damit einhergehend angenehm ist die geringe Größe des Samyang. Früher kamen gescheite Objektive aus Jena, Oberkochen oder wenigstens Görlitz, bevor die Japaner den Deutschen auch auf diesem Gebiet den Rang abliefen. Inzwischen finden wir dergleichen in Korea, und selbst die Chinesen sitzen längst in den Startlöchern mit den ersten leistungsfähigen Festbrennweiten.
Das Samyang überzeugt. Die Testberichte haben hier nicht zuviel versprochen. Verzeichnungen sind eher nicht vorhanden. Farbsäume kaum zu bemerken. Das Teil fühlt sich wertig an. Der berühmte Feininger bestritt in seiner umfassenden „Fotolehre“ einst die Bedeutsamkeit von Weitwinkelobjektiven, dabei standen dem durchschnittlichen Lichtbildner derartige Hypergläser mit extrem weitem Bildausschnitt gar nicht zur Verfügung. Klug und geschmackvoll eingesetzt ergeben sich ungewöhnliche Perspektiven. Manches Motiv entsteht gar erst aus ihnen. Beim Umgang mit der recht großen Blende von 2,0 ist Vorsicht geboten, denn selbst bei solch geringer Brennweite ergeben sich Unschärfen in der Tiefe, die bei dieser Art Objektiv nicht immer erwünscht sind.