Das Tamron 17-70mm mit konstanter Lichtstärke 2,8
Der Umstieg auf ein neues Kamerasystem ist spannend und kostenintensiv gleichermaßen. Täglich gibt es Neues zu entdecken, was man nicht noch brauchen könnte und was es unbedingt gilt, anzuschaffen. So sind die meisten Fuji-eigenen Objektive nicht sonderlich lichtstark und wenn, ziemlich teuer. Chance für die Drittanbieter, in manche Lücke reinzugrätschen. Gibt es eingefleischte Lichtbildner, die darauf bestehen, an ihre Kamera kommt keine Fremdlinse, bei einem Kollegen geht der „Anspruch“ so weit, ausschließlich L-Gläser an seine inzwischen uralte EOS 5D MKII zu schrauben, so sieht das der Knipser entspannter. Die überwiegend guten Erfahrungen mit Modellen aus den Häusern Tamron und Sigma, ja selbst das koreanische Samyang darf sich in diese Reihung einfügen, veranlassten mich, weiter zu schauen, als bis zum Fuji-Tellerrand.
Tamrons lichtstarkes 17-70mm Standard-Zoom ist so ein Beispiel. Weder hinsichtlich Brennweitenbereich noch durchgehender Offenblende 2,8 gibt es Vergleichbares aus dem Stammunternehmen. Inzwischen sind in dem Bereich, obwohl ziemlich aktuell, bereits gebrauchte Modelle zu bekommen. Ein Braunschweiger bot sein nagelneues Exemplar für einen sportlichen Preis an, dem schwer zu widerstehen war.
Die positiven Test- und Erfahrungsberichte hatten neugierig gemacht. Der Deal war schnell abgewickelt und von Braunschweig brauchte DHL tasächlich nur eine Nacht bis zur Zustellung. Der Verkäufer hatte nicht zuviel versprochen. Das Objektiv ist nagelneu, in völlig unversehrtem Zustand. Schon der erste Eindruck bestätigte die angelesenen Fakten. Das Modell zeichnet sich durch eine angenehme Kompaktheit aus, sodass selbst an den vergleichsweise kleinen X-S10 und X-T20 kaum „Kopflastigkeit“ auftritt. Insbesondere an der ergonomisch gelungenen X-S10 verspürt man ein angenehmes Handling. Ein paar erste Testbilder bestätigten die Loblieder der Testberichte. Am Abend ergab sich die Möglichkeit, es bei einem Konzert im Berliner Soda-Club zum Einsatz zu bringen. Schon bei der Sichtung noch in der Nacht fand ich mich in meinen Erwartungen bestätigt. Aus einer Eingebung heraus hatte ich sogar einen Song der Band von Thomas Piano-Schulze per Video mitgeschnitten. Ich bin überhaupt kein Filmer und will es nicht werden. Das Beispiel zeigt freilich sehr gut, wozu die Linse in der Lage ist. der Nachführfokus arbeitet zügig, sitzt allerdings aufgrund meiner Unkenntnis der Einstellmöglichkeiten auch mal auf dem falschen Objekt. Hier gilt es, Anpassungen im Menü vorzunehmen, was laut Aussage der Spezialisten bei der X-S10 sogar getrennt von den sonstigen Kamera-Einstellungen möglich ist. Man kann während der Aufnahme problemlos den Zoom betätigen und die Bildqualität überzeugt (mich) trotz erbärmlicher Lichtverhältnisse.
Das Video ist gänzlich unbearbeitet und ungeschnitten. Die ursprünglichen üppigen 4GB 4K-Dateigröße habe ich mit einem Trick auf Full-HD-schlanke 90MB komprimiert. Einmal bei FB hoch und wieder runterladen – einfacher geht’s nicht.