Goebbels hatte hier seine Datscha und die FDJ begann an diesem Ort 1946, eine Bildungseinrichtung zu bauen, die zunächst den Namen „Waldhof am Bogensee“ tragen sollte. Der Deutschlandfunk kam nicht umhin, mit süffisantem Unterton eine latente, ideologische Nähe zwischen der Goebbelsvilla, in der sich der Minister mit Künstlern wie Zarah Leander oder Heinz Rühmann traf, und der „Kaderschmiede“ der sozialistischen Jugendorganisation zu suggerieren. Nach dem Ende der DDR 1990 „wickelte die Treuhandanstalt die FDJ-Jugendhochschule ab“, heißt es lakonisch. Zunächst wurden die riesigen Gebäude noch als Lehrstätten bzw. für den Fremdenverkehr genutzt. Seit über 20 Jahren stehen sie leer, zum Glück nicht sich selbst und marodierenden Landstreichern überlassen, denn das Land Brandenburg hält die Hand drauf. An einigen Gebäuden wird sogar herumgewerkelt. Baugerüste verunzieren das Gemäuer.
Der Tipp kam von einer Freundin, und als ich beim Rumkramen auf die fast vergessene Kiev-15 stieß, sich der Apparat überdies als funktionstüchtig herausstellte, war der Entschluss, hier einen Film abzuknipsen, schnell gefasst. Zudem war es höchste Zeit, das Modell zu präsentieren, denn es liegt schon etwas über zwei Jahre in einer dunklen Ecke des Vitinenunterschrankes.