Jahresrückblick 2025
Das fotografische Jahr 2025 war für DAS DRITTE AUGE zum einen ein politisches, zum anderen ein der Natur verbundenes. Politisch war es deshalb, weil kein Citoyen, der offenen Auges durch die Welt geht, sich der drohenden Kriegsgefahr entziehen kann. Hinzu kommen sich verschärfende ökonomische Widersprüche, die den Reichtum weiter nach oben umlagern. Wer unten ist, bleibt unten, aufgefüllt durch täglich herbei strömende Menschen, die in ihren Heimatländern schlimmsten Gefahren ausgesetzt sind. Im Windschatten folgen Ihnen Subjekte, die oft genug einen Teil der Gefahr zuhause bilden, Individuen voller Rachegefühle, Mißgunst und krimineller Energie, erzeugt durch eine außer Rand und Band geratene Globalisierung. Der neue Götze, seit dem Niedergang des Systems der friedlichen Koexistenz zweier politischer Systeme vor 35 Jahren längst zur Anbetung frei gegeben, heißt: Geld. Es geht weniger darum, es zu besitzen, als es „zu machen“.
Die Unterordnung sämtlicher gesellschaftlicher Bereiche unter die Verwertungsprozesse mit Profitmaximierung sorgen für eine Entpersonalisierung, Entsolidarisierung, Enthumanisierung, Entpolitisierung und Entzivilisierung der Gesellschaft, wie sie die moderne Welt nach dem Ende des II. Weltkrieges nicht gekannt hat. Das „Ende der Geschichte“ stellt sich so ganz anders dar, als von Francis Fukuyama vor über 35 Jahren prognostiziert. Es könnte ein Ende durch die Auslöschung der Menschheit als Ganzes werden.
Wird es den Erdlingen gelingen, das Ruder herum zu reißen? Widerstand regt sich. Doch das “Teile und herrsche!“ funktioniert wie nie zuvor. Die Manipulation der Massen hat, nicht zuletzt durch das allgegenwärtige Smartphone, einen Grad erreicht, von der sich die Vordenker Le Bon, Lippmann, Canetti, Bernays u.a. keine Vorstellung machten, machen konnten. Längst ist die Überwachung allgegenwärtig, wie die jüngste Berliner Gesetzesnovelle zur öffentlichen Sicherheit verdeutlicht.
Was bleibt, um dem Wahnsinn wenigsten temporär zu entweichen, ist die Flucht in die Natur. Hier scheint die Welt noch in Ordnung. Wasservögel scheren sich einen Dreck um die konstruierte Gefahr einer Vogelgrippe, die auch in diesem Jahr sang- und klanglos verpuffte. Insekten gibt es immer noch, wie die Windschutzscheibe nach 250km Autofahrt an die polnische Ostsee dokumentierte. In Europa gibt es wieder Wölfe, die einst von Fischern geschmähten und gejagten Kormorane erfreuen sich bester Gesundheit, die Fischpopulationen in Berliner Gewässern sind stabil. Genug Motive also, die dem Lichtbildner zur Verfügung stehen. Wer einmal versucht hat, eine jagende Schwalbe über der Seeoberfläche auf den Sensor zu bannen, wird bemerken, wie viele Aufnahmen von Wasser man machen muss, bis eine gescheite Aufnahme gelingt.
Das Schwierigste an der Erstellung einer Jahresübersicht ist die Auswahl, die Beschränkung auf das, was einem selbst des Zeigens wert erscheint.
Die Fotoausrüstung hat sich trotz mannigfacher Möglichkeiten auf zwei Kameramodelle und nur wenige Objektive reduziert. Die Canon EOS R5 ist ein Werkzeug für Profis, zuverlässig, höchsten Qualitätsansprüchen gerecht werdend. In der Natur dazu gern das alte 150-600er Tamron nebst EF/RF-Adapter. In Innenräumen ist das RF70-200mm/F2,8 L das Objektiv der Wahl. Für die Straße hat in diesem Jahr Fujis X-S20 einen Spitzenjob erledigt. Das 18-300mm Tamron „Suppenzoom“ wurde an andere Stelle bereits besprochen.
Für schlechte Lichtverhältnisse zur Winterzeit haben sich diverse lichtstarke Festbrennweiten von Viltrox bewährt, allen voran das 75mm/F1,2.




