Fujifilm X-S10 versus X-S20
Man muss schon sehr genau hinschauen, um überhaupt einen Unterschied auszumachen. Spätestens beim Akkuwechsel dürfte selbst der Laie feststellen, dass es sich um zwei verschiedene Kameras handelt. Sie haben freilich vieles gemeinsam, den gleichen Sensor, die gleiche Haptik, Bildstabilisator, identische Bedienung und viele Eigenschaften, wie z.B. die Fuji-eigenen Filmsimulationen, die nicht zuletzt für die treue Fangemeinde der Marke verantwortlich sind. Der Handgriff des Nachfolgers X-S20 ist ein Minimum kräftiger, um Platz für den größeren Akku zu schaffen, das war’s aber schon.
Zur besseren Performance des Nachfolgers der X-S10 ist einiges gesagt worden und in der Tat klappt die Fokussierung auf das menschliche Auge deutlich besser, als beim Urmodell. Denn als solches darf die X-S10 gesehen werden, wich sie doch in ihrer Philosophie erstmalig etwas von den sonst schonungslos auf „klassisch“ getrimmten Spiegellosen der Japaner ab. Das wirklich Neue an der 20er ist der bessere Prozessor, das Gehirn der Kamera. Insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen wird das Knipsen zur Freude, denn der Augenautofokus sitzt fast immer und findet den Punkt auch im Halbprofil oder in der Seitenansicht des Porträtierten. Die Bildqualität ist identisch, und das ist das wirklich Gute, denn die X-S10 war in dieser Hinsicht in ihrer Klasse kaum zu schlagen.
Ein Wermutstropfen bleibt im vorliegenden Fall: Die X-S20 „lärmt“. Schaut man durch den Sucher und betätigt den Fokus, ertönt ein feines Piepen, kaum wahrnehmbar und doch vorhanden. Im fotografischen Alltag fällt dieser Umstand kaum ins Gewicht, denn schon bei durchschnittlichen Umgebungsgeräuschen ist dieser Ton nicht mehr hörbar. Bei der Gelegenheit durfte ich zugleich feststellen, das Fujis insgesamt nicht ganz leise sind. Legt man im laufenden Betrieb sein Ohr an den Body, vernimmt man ein leichtes Zischeln und Rauschen, manchmal umschlagend in das Geräusch eines alten Modems, wirklich sehr leise, aber – Canons R5 ist vollkommen stumm, kein Geräusch – nichts.