Viltrox 85mm/1,8 für Fujifilm
Die Chinesen kommen. Über die vermeintliche gelbe Gefahr wurden schon Witze gemacht, da gab es den eisernen Vorhang noch. Nachdem sich bereits koreanische Objektive am Markt etablieren konnten, versuchen es seit geraumer Zeit auch chinesische Hersteller, von denen Viltrox von diversen Youtube-Bloggern, wie Stefan Wiesner oder Krolop&Gerst, um nur zwei zu nennen, immer wieder positiv besprochen wurde.
Das Erfreuliche für den Hobbyisten, die Dinger kosten oft einen Bruchteil dessen, was passende Marken-Linsen der Kamerahersteller zu Buche schlagen. Und auch die Derivate von Tamron oder Sigma sind längst nicht mehr so günstig, wie noch vor ein paar Jahren. Schaut man sich auf dem Gebrauchtmarkt um, gibt es immer wieder Angebote von überforderten Amateuren, die mit einer Festbrennweite nicht allzuviel anfangen können. Zugegeben, der Einsatz solcher Spezialgläser kommt beim Freizeitfotografen recht selten vor. Hingegen kauft sich der Profi zur Erzielung bestmöglicher Ergebnisse genau diese festen Brennweiten, denn die Resultate, deutlich besser als mit sogenannten „Immerdraufs“, sprechen ihre eigene lichbildnerische Sprache.
Eine günstige Gelegenheit ergab sich vor einer Woche, als ein Anbieter aus Süddeutschland ein nahezu neuwertiges Viltrox 85/1,8 für das Fuji-Bajonett für knapp über der Hälfte des Neupreises anbot. Hier heißt es zuschlagen. Erste Testfotos zeigen, dass das Objektiv nicht nur offenblendig als reine Porträtscherbe herhalten muss. Dieser Ansatz verkennt die Ressourcen. Auch für Straßenfotografie sind derartige Gläser gut zu verwenden, denn Schärfe und Möglichkeiten dank der großen Offenblende sind mit einem Standardzoom einfach nicht zu erzielen. Überdies sind die Dinger trotz großer Frontlinse relativ kompakt und handlich.
Für die technischen Rafinessen und den Einsatz in der Praxis sind wie immer diverse Testberichte zu Rate zu ziehen. Es gibt zudem eine ganze Reihe Youtube-Vlogger, wie z.B. die oben erwähnten, deren Praxisberichte sehr hilfreich sind und zudem oft ehrlicher scheinen, als die von der Industrie beeinflussten Texte in den Fachmedien.